Dienstag, 30. Oktober 2012

Eulenshirt


Statt Stoffformen zu applizieren habe ich mal zu Pinsel, Farbe und Folie gegriffen. Mit den Grundfarben und Weiss kriegt man ja bereits allerhand Nuancen zusammen! Sujet der Wahl war eine Eule. Nicht jetzt, weil Eulen so wahnsinnig Mode sind (warum eigentlich?). Sondern weil es in meiner Familie eine längere Geschichte des Eulensammelns gibt.

Erst heisst es natürlich: zeichnen. Als ich zufrieden war mit der (spiegelverkehrten!) Vorlage habe ich die Schablone ausgeschnitten. Nicht vergessen, eine Zeitung oder sonstige Unterlage zwischen die Stoffschichten von Vor- und Rückseite des T-Shirts zu geben!



Statt supersatten Flächen habe ich mich für ausfransende Pinselstriche entschieden. Sie passen gut zu dem Federkleid einer Eule, geben dem Ganzen etwas Tiefenwirkung und sehen erst noch ein wenig künstlerisch aus.



Schliesslich habe ich noch zu Gold und Silber gegriffen und die Pupillen damit gestaltet sowie einige Akzente entlang von Flügel und Körper gesetzt.  Morgen folgt ein Bild der fertigen Eule, folienfrei und angezogen.



Freitag, 5. Oktober 2012

Appletini




In meiner Büchersammlung (ich verhalten mich bei Amazon ja wie ein Eichhörnchen vor dem Winter) steht auch schon seit fast einem Jahr Sew What Skirts von Francesca Denhartog und Carole Ann Camp. Die beiden Schneiderinnen (meine Güte, ich hoffe sie sind Schneiderinnen und wissen, was sie tun...) zeigen, wie man sich ohne Schnittmuster einen Rock nähen kann. Dazu muss man gewissen Masse vornehmen, natürlich die Taillenweite (bzw. die Breite der Stelle, wo der Rock zu sitzen kommt), die Hüftbreite, die Strecke von Taille zu Hüfte, die Länge des Kleids... Diese Angaben werden dann auf dem Stoff markiert, etwa so:




Mit Hilfe eines Zusatzpunktes können dann die Linien gezeichnet werden, die dem Rock genügen Schwung verleihen. Das Buch enthält auch ausführliche Anleitungen, wie man die errechneten Punkte und Strecken verwendet, wenn man z.B. statt einer A-Form (wie ich das gemacht habe) einen Bleistiftrock nähen möchte oder einen weitschwingenden Jupe oder einen Wickelrock, oder oder oder...

Auch sollte man sich gleich zu Anfang entscheiden, ob man mit Gummizug oder Verschluss arbeiten will. Zwar hat das Buch eine clevere Variante auf Lager, damit auch mit Gummizug der Rock nicht seltsame Blasen wirft, aber ich finde, ab einem gewissen Taillen-Hüfte-Verhältnis kommt ein Verschluss immer besser. Ich habe mich für einen Reissverschluss entschieden, und zwar für einen seitlichen.

Dazu wird die Naht, die den Reissverschluss enthält, genäht. Die Länge des Reisverschlusses wird mit grossen Stichen gesteppt, die dann leicht zu öffnen sind. Erst aber bleiben sie mal zu und werden auseinandergebügelt. Mit etwas Textilkleber lässt sich der Reissverschluss dann prima befestigen.
 
Alleine darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Ich habe den Reissverschluss zusätzlich eingenäht. Dazu geben die Buchautorinnen einen guten Tipp, damit die Naht von aussen schön ausschaut und trotzdem der ganze Reissverschluss erwischt wird: Auf der rechten Seite, auf der ja dann genäht wird, bringe man einen Klebstreifen an, schön mittig über der Öffnung. So hat man eine saubere gerade Linine, der man entlangnähen kann. Das Klebeband sollte sich danach recht leicht entfernen lassen, aber wie immer besser vorher ausprobieren.




Bedenken sollte man auch, dass man die Nahtzugaben nicht zurückschneidet, bevor der Reissverschluss eingesetzt ist. Klingt eigentlich logisch, aber ich war mit der Zick-Zack-Schere etwas schnell zur Hand und musste dann blödsinnig nachbessern.



Leider war mir der Rock danach zu gross. Ich weiss nicht, woran es lag, eine Freundin von mir hatte mit der Methode das gleiche Problem. Uns beiden war nicht ganz klar, wo die Nahtzugaben einzuplanen sind, und im Nachhinein denke ich, dass sie einen beim Einberechnen des Spielraums ("ease") etwas gar sehr ermutigen. Man könnte dann einfach nochmal die Nähte enger abnähen, bis das Kleid passt, aber das geht ja nicht, wenn man auf einer Seite einen Reissverschluss angebracht hat. Ich habe das Problem mit vier Abnähern gelöst. Dazu zieht man den Rock auf links an und beginnt zu pröbeln, bis es sitzt. Aber ich glaube, ich mach ihn noch enger, ich bin noch nicht so happy.
Der Stoff ist aber anders cool, nicht wahr?  ;)