Dennoch sollte hier mal wieder was Neues stehen. Da ich nun also schon mal dabei bin, No-News breitzutreten, hier zwei, wovon das erste eine Wahnsinnsankündigung ist und das zweite eine tiefphilosophische Frage.
Zweitens: In Schweizer Kiosken (ich nehme an, anderswo auch, aber da weiss ich es einfach nicht) gibt es eine Abteilung unter den Zeitschriften, die heisst "Hobby". Dort findet man alle möglichen Themen, von Autos über Fotografie und Computer bis Tattoos, nicht aber Strickzeitschriften (oder Nähhefte, oder Häkelbroschüren, oder überhaupt irgendwas aus der Branche). Dafür sind die Sexhefte nicht weit davon entfernt, was ich sogar irgendwie nachvollziehen kann, frei nach dem Motto "jedem sein Hobby halt". Nur unsere Fachlektüre (und ja, ich bestehe auf den hochgestochenen Begriff, coole Wörter machen alles besser) ist so weit entfernt von der Hobbyabteilung wie, hmm, Zigaretten? Kaugummis? Unsere heiligen Schriften sind häufig in der Nähe von Garten- und Einrichtungszeitschriften oder aber, noch besser, Frisuren- und Diätheftli eingereiht. Was eigentlich noch geht. Das alles kann man schliesslich mindestens so als Hobby haben wie, nun ja, Sex. Aber warum stehen Cut, The Knitter, Verena, und all ihre Freunde eigentlich so nahe an den Hochzeitsmagazinen? Sogar mehrmals Verheiratete würden wohl den Akt des Eheschliessens jetzt nicht unbedingt als Hobby angeben (ausser, ihr sehts kommen, den Sexpart vielleicht, aber a) ist das eh nur eine Theorie und b) muss man dazu nun mal nicht heiraten). Auch Elternhefte stehen in auffälliger Nähe. Ist das so ein Ding von "Stricken tun eh nur Weiber, und was machen die sonst noch? Ahja, sich frisieren, abnehmen, von Traumhochzeiten schwärmen und Kleinkinder erziehen"?
Einzig, dass auch Sportliches in der Nähe aufgestellt ist, lässt ein bisschen hoffen. Aber, und das ist ein grosses Aber: nur Sportliches für Frauen. Yoga und Bikinifigur in fünf Tagen. Hefte über richtigen Sport wie Tennis und Fussball und Rugby stehen - wo? Natürlich, Sparte Hobby.
Man könnte nun daraus schliessen, dass Frauen eigentlich keine Hobbys haben, sondern einfach Dinge tun, weil sie sie halt tun (eben, stricken, sich frisieren, abnehmen, siehe oben). Oder dass wir im Organisationskatalog der Schweizer Kioske schlicht als eigene Welt gelten. "Hier stellen wir hin, was normale Menschen lesen wollen, da muss auch eine Sparte Hobby hin. Ah, und hier drüben alles, was Frauen kaufen."
Oder ist alles viel einfacher? Ist das eine unmittelbare Manifestation der Maxime: Stricken ist das neue Yoga? Ist Stricken vielleicht gar das neue Heiraten? Mein Gott, ich habs. Stricken ist der neue Sex.
Meinungsäusserung dringend erbeten ;)
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