Freitag, 12. August 2011

Das Museum der Haapsalu-Schals

Den Haapsalu-Schal-Tag verpasse ich also. Angela, die ihn mitorganisiert, war darob etwa gleich enttäuscht wie ich (oder eine gute Schauspielerin). Nach einem Blick auf meinen Pseudo-Haapsalu-Zweigmuster-Schal meinte sie, im Wettbewerb hätte ich mit meinen schönen Maschen (!) und der genauen Ausführung (!!) durchaus zu den Favoriten gehört. Um Tempo gehe es nämlich nicht. Ich glaubte mich verhört zu haben! Nach Reihen verzweifelter Handarbeitslehrerinnen, die ich an den Rand des Wahnsinns getrieben habe...

Angela strickt an einem schmaleren Schal mit etwas grösseren Nadeln nur etwa 12 Stunden. Die ganz grossen Nummern mit ultrafeinem Merino, Nadelstärke 2 und ein paar hundert Maschen pro Reihe beschäftigen aber auch sie ein paar Wochen.

Im kleinen Museum zum Haapsalu-Schal ist man auch gerne bereit ein paar Tricks zu verraten. Zum Beispiel dazu, warum elastische CO und Ränder besonders wichtig sind und wie man sie hinbekommt. (1. Knitted CO, 2. Randmasche: Garn vor Arbeit, M wie zum Linksstricken abheben, Garn hinter die Arbeit)

Ein paar Impressionen aus dem Museümchen:











Gestern habe ich noch mit einer Verkäuferin in einem Geschäft für Kunsthandwerk geplaudert. Vor 15 Jahren, sagte sie mir, wäre die Schaltradition beinahe ausgestorben. Nun mache aber jedes Mädchen in Haapsalu in der 8. Klasse einen Schal, und so sei die Strickerei wieder populär geworden. (Was hätte ich geflucht in dem Alter, wenn ich das hätte tun müssen...)

Position:Haapsalu

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