Samstag, 3. November 2012

An Apple A Day...


Eine Handtasche im Herbstlook. Zum Glück wurde sie weit vor dem ersten Schnee fertig.... Das Muster ist aus Handmade Kultur, ich habe sie aber schmaler und höher gestaltet, also dort vorgeschlagen wird. (Gestaltet heisst in dem Fall: Ich habs nicht ganz kapiert und irgendwas falsch gemacht, dann ists so rausgekommen).













Schwarzer Rüschenunterrock ist übrigens ein Eigenfabrikat mit Spitze vom Türkenmarkt Berlin und einem Longshirt von H&M. Leider kann man das ab dieser Saison an jeder Ecke fertig kaufen, öööööd.

Freitag, 2. November 2012

"Schnell gemacht" - yeah, whatever


...ist es eigentlich schon einige Zeit, das verlängerte Bolerojäckchen. Ich bin aber nicht so recht glücklich damit. Die Wolle halt doch nicht für richtige dreiviertel-Ärmel gereicht, und da ich sie seinerzeit in einem Mapuche-Projekt in Südchile gekauft hatte, konnte ich keinen Nachschub besorgen.

Aber irgendwie verziehts das Ding sehr eigenartig. Hab versucht, eine Taille zu formen, aber jetzt bewegt sich die ganze Jacke sehr seltsam vom Vorderkörper weg. Vielleicht öffne ich den unteren Abschnitt nochmal und mach ihn etwas kürzer, dafür gerade fertig.

ch hab einfach schon zu viel Zeug gestrickt, dass ich danach nicht anziehen konnte. Und auffallend häufig sind das Sachen, die in einschlägigen Zeitschriften als "schnell gemacht" bezeichnet werden. Dazu zwei Dinge: Schnell gemacht sind Strickteile wirklich eher selten. Das liegt schon in der Natur des Prozesses. Und gemessen am Zeitaufwand sehen sie dann doch viel zu oft nach "schnell gemacht" aus.










Dienstag, 30. Oktober 2012

Eulenshirt


Statt Stoffformen zu applizieren habe ich mal zu Pinsel, Farbe und Folie gegriffen. Mit den Grundfarben und Weiss kriegt man ja bereits allerhand Nuancen zusammen! Sujet der Wahl war eine Eule. Nicht jetzt, weil Eulen so wahnsinnig Mode sind (warum eigentlich?). Sondern weil es in meiner Familie eine längere Geschichte des Eulensammelns gibt.

Erst heisst es natürlich: zeichnen. Als ich zufrieden war mit der (spiegelverkehrten!) Vorlage habe ich die Schablone ausgeschnitten. Nicht vergessen, eine Zeitung oder sonstige Unterlage zwischen die Stoffschichten von Vor- und Rückseite des T-Shirts zu geben!



Statt supersatten Flächen habe ich mich für ausfransende Pinselstriche entschieden. Sie passen gut zu dem Federkleid einer Eule, geben dem Ganzen etwas Tiefenwirkung und sehen erst noch ein wenig künstlerisch aus.



Schliesslich habe ich noch zu Gold und Silber gegriffen und die Pupillen damit gestaltet sowie einige Akzente entlang von Flügel und Körper gesetzt.  Morgen folgt ein Bild der fertigen Eule, folienfrei und angezogen.



Freitag, 5. Oktober 2012

Appletini




In meiner Büchersammlung (ich verhalten mich bei Amazon ja wie ein Eichhörnchen vor dem Winter) steht auch schon seit fast einem Jahr Sew What Skirts von Francesca Denhartog und Carole Ann Camp. Die beiden Schneiderinnen (meine Güte, ich hoffe sie sind Schneiderinnen und wissen, was sie tun...) zeigen, wie man sich ohne Schnittmuster einen Rock nähen kann. Dazu muss man gewissen Masse vornehmen, natürlich die Taillenweite (bzw. die Breite der Stelle, wo der Rock zu sitzen kommt), die Hüftbreite, die Strecke von Taille zu Hüfte, die Länge des Kleids... Diese Angaben werden dann auf dem Stoff markiert, etwa so:




Mit Hilfe eines Zusatzpunktes können dann die Linien gezeichnet werden, die dem Rock genügen Schwung verleihen. Das Buch enthält auch ausführliche Anleitungen, wie man die errechneten Punkte und Strecken verwendet, wenn man z.B. statt einer A-Form (wie ich das gemacht habe) einen Bleistiftrock nähen möchte oder einen weitschwingenden Jupe oder einen Wickelrock, oder oder oder...

Auch sollte man sich gleich zu Anfang entscheiden, ob man mit Gummizug oder Verschluss arbeiten will. Zwar hat das Buch eine clevere Variante auf Lager, damit auch mit Gummizug der Rock nicht seltsame Blasen wirft, aber ich finde, ab einem gewissen Taillen-Hüfte-Verhältnis kommt ein Verschluss immer besser. Ich habe mich für einen Reissverschluss entschieden, und zwar für einen seitlichen.

Dazu wird die Naht, die den Reissverschluss enthält, genäht. Die Länge des Reisverschlusses wird mit grossen Stichen gesteppt, die dann leicht zu öffnen sind. Erst aber bleiben sie mal zu und werden auseinandergebügelt. Mit etwas Textilkleber lässt sich der Reissverschluss dann prima befestigen.
 
Alleine darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Ich habe den Reissverschluss zusätzlich eingenäht. Dazu geben die Buchautorinnen einen guten Tipp, damit die Naht von aussen schön ausschaut und trotzdem der ganze Reissverschluss erwischt wird: Auf der rechten Seite, auf der ja dann genäht wird, bringe man einen Klebstreifen an, schön mittig über der Öffnung. So hat man eine saubere gerade Linine, der man entlangnähen kann. Das Klebeband sollte sich danach recht leicht entfernen lassen, aber wie immer besser vorher ausprobieren.




Bedenken sollte man auch, dass man die Nahtzugaben nicht zurückschneidet, bevor der Reissverschluss eingesetzt ist. Klingt eigentlich logisch, aber ich war mit der Zick-Zack-Schere etwas schnell zur Hand und musste dann blödsinnig nachbessern.



Leider war mir der Rock danach zu gross. Ich weiss nicht, woran es lag, eine Freundin von mir hatte mit der Methode das gleiche Problem. Uns beiden war nicht ganz klar, wo die Nahtzugaben einzuplanen sind, und im Nachhinein denke ich, dass sie einen beim Einberechnen des Spielraums ("ease") etwas gar sehr ermutigen. Man könnte dann einfach nochmal die Nähte enger abnähen, bis das Kleid passt, aber das geht ja nicht, wenn man auf einer Seite einen Reissverschluss angebracht hat. Ich habe das Problem mit vier Abnähern gelöst. Dazu zieht man den Rock auf links an und beginnt zu pröbeln, bis es sitzt. Aber ich glaube, ich mach ihn noch enger, ich bin noch nicht so happy.
Der Stoff ist aber anders cool, nicht wahr?  ;)


Montag, 17. September 2012

Shaun knows how it's done

Shaun strickt, und für Wolle sitzt er an der Quelle! Kennt jemand die Episode, in der das vorkommt? Ich erinnere mich nur, dass sie für die Küken, die ihn für ihre Mutter halten, Pulli und Mütze aus Shaun-Wolle gestrickt haben, damit die Kleinen sie aktzeptieren...

Shaun the sheep oder Lars der Eisbär?

Es hat sich doch gelohnt, das dänische Schnittmuster durchzuziehen. Onion haben wirklich simple, aber dennoch raffinierte Schnitte im Angebot. Einziges Problem: Es gibt keine Übersetzung, und auch nur ganz kleine und wenig detaillierte Bilder. Soll noch jemand sagen, mein Nordistikstudium sei für die Katz gewesen! Mit etwas Norwegischkenntnissen kann man der dänischen Anleitung einigermassen folgen. Ich frage mich allerdings, ob ansonsten die beigelegte dänisch-deutsch-Liste ausreicht. Ausser natürlich, man ist eine sehr erfahrene Näherin und sieht sofort, was zu tun ist. Das bin ich leider nicht, aber eben, es war es wert durchzubeissen.

Die Abnäher zum Beispiel sahen furchtbar kompliziert aus. Vorne waren sie aber nötig, damit die Bindebändel zum Verschliessen versorgt und ordentlich fixiert werden können. Und dann die grosse Überraschung: gar nicht schwer! Allerdings ist es auf dem superflauschigen Bio-Baumwoll-Teddy von Frau Tulpe fast unmöglich, etwas abzupausen. Ich habe mich mit einem Bleistift abgemüht, dabei hätte ich die Sache einfach mit Fäden markieren können. Naja, nächstes Mal denke ich dran...

Die Bindebändel kamen wie folgt rein: Die rautenförmigen Abnäher wurden festgesteckt und die Enden der Bändel darin verstaut. Dann habe ich auf der rechten Seite vorsichtig überprüft, ob die Bänder auch richtig drin sind.











Und so sahs dann aus, nachdem es geklappt hatte. Am Rückenteil waren vier Abnäher, vorne je einer, und ich muss sagen, das Ding sitzt jetzt wirklich recht gut. Vielleicht hätte ich doch kontrastfarbene Bändel wählen sollen, aber dann ist die Jacke wieder nicht mehr so neutral. Ausserdem hatte ich ursprünglich mal vor, die Kapuze zu verbrämen,  und dann wären andersfarbige Bändel zu viel der Farben gewesen. Jetzt habe ich noch kleine farbige Holzkugeln an ihrem Ende angebracht, um den Zwangsjacken-Charme etwas zu brechen...

Freitag, 14. September 2012

Ärmel rein II, Buchempfehlung

Die ganze Jacke, Arbeitstitel "Modell Kells" (wegen dem Book of Kells, habe ich grad jetzt erfunden, die hatte gar keinen Arbeitstitel, haha) entsteht mehr oder weniger an meinem Körper. Mehr oder weniger heisst: Ich messe erst und rechne und so und dann halte ich sie immer mal wieder an meinen Körper und merke, wie sehr ich mich verrechnet habe. Dafür sollten jetzt genügend Maschen auf Brusthöhe da sein (bzw. grad etwas weiter oben als auf der eigentlichen Brusthöhe). Ich habe 100 Maschen aus dem Taillenband (mit Zopfmuster) aufgenommen und dann achtmal acht Maschen zugenommen. Zu diesen 164 kommen jetzt je 40 Ärmelmaschen. (Die Trompetenärmel beginnen mit 60 Maschen und verjüngen sich gegen oben). Möglicherweise sind sie etwas eng, aber das ist jetzt halt einfach das Design. Nun nehme ich in jeder Hinrunde pro Ärmel wieder vier Maschen ab, damit die Raglanschrägung entsteht. Ich habe noch nie Raglan von untern rauf gestrickt und wusste nicht, wo ich die Ärmel genau einsetzen muss. Also habe ich die Jacke mal wieder ein bisschen hingehalten und grosszügig geschätzt. Dass das nicht gut gehen kann, war eigentlich klar, aber ich hatte in meinen üblichen Strickbüchern keine schlaue Anleitung gefunden. Doch zum Glück kam ich dann doch noch zur Besinnung. Mich dünkten die Ärmel schon etwas weit vorne. Ich stöberte nochmals durch meine Sammlung und stiess auf das gute alte Burda Stricklehrbuch, Ausgabe 1983, das ich mal in einem Brockenhaus für zwei Franken erstanden habe. Das Buch ist altbacken zum Abwinken, aber da stehen die wirklich wichtigen Dinge drin. Zum Beispiel, wo Raglanärmel hinkommen. Und jetzt sind sie am richtigen Ort:  nicht 32 Maschen rein, sondern 40. Das macht dann doch gut und gerne einen Unterschied von drei Zentimetern.

Grundsätzliches noch zur Jackenkonstruktion. Ich rechne mit ca. vier Zentimetern weniger als ich Körperumfang bräuchte, denn am Schluss stricke ich eine Knopfleiste rechtwinklig an. Ich habe mit dem Taillenband begonnen, dann über die Brusthöhe hochgestrickt, alles an einem Stück. Die Ärmel habe ich in Runden vorbereitet, ebenfalls auf Brusthöhe bzw etwa zwei Zentimeter darüber. Anschliessend stricke ich nach unten weiter, nehme also wieder 100 Maschen auf und werde auf ca 200 zunehmen. Da bleibt mir genügend Zeit zu Überlegen, ob ich einen Kragen oder eine Kapuze will, oder beides. Die Ärmel werde ich auch mit einem Zopfmuster abschliessen, das ich bei separat anfertige.

Dienstag, 11. September 2012

Ärmel rein!



Man erinnert sich vielleicht noch an den Zopf, den ich im Sommer gestrickt habe. Unterdessen hat er sich bis auf Brustweite gemausert, und auch die Ärmel sind parat. Höchste Zeit also, die Raglanteile zusammenzusetzen und bis zum Kragen (von dem ich noch nicht weiss, wie ich ihn mache) raufzustricken. Dann das selbe nach unten. Ohne Ärmel dann, natürlich.




Eingetütet



Hier ein kleines Projectbag, das ich letztens verschenkt hab. Der Aussenstoff stammt aus Berlin vom Türkenmarkt, das Futter mit den Matrioschkas passt zu den Anhängern vorne. Eine kleine Innentasche hält Zubehör von Garn etc. fern. So muss auch meine Mum ihre Strickarbeit nicht mehr in einer Plastiktüte herumtragen :)











Montag, 27. August 2012

Yogapants




Nun sind sie also fertig, die längst angekündigten Yogapants (aka Trainerhosen, aber sagt selber: was klingt cooler?). Den Stoff hat mir Frau Tulpe geliefert, auch noch in blau (für ein Modell "Captain America goes Samadhi"). Abgekupfert ist die Hose von Jazzpants von Reebok (im Fadenlauf zur Bruchkante auflegen, bitzeli Nahtzugabe, overlock, fertig). Ich habe die Originale schon so lange, dass sie mir fast vom Hintern fallen. Aber jetzt hab ich ja Nachschub! In dem Sinne: Om Shanti.

Montag, 13. August 2012

Nachtrag II, noch mehr Hüte

Auch über www.kostenlose-schnittmuster.de, auch von ottobredesign.com:
Mädchenhut. Mach ich als Übernächstes! (Denn im Moment: eine Jacke von Onion (schöner Mist, so ein dänisches Schnittmuster), und eine Yogahose. Nach... fast eigenem Design. Naja. Details folgen).

Freitag, 10. August 2012

Nachtrag I, Religiöse Websites

Ich war ja immer der Ansicht, www.kostenlose-schnittmuster.de sei irgendwie eine jüdische Seite. Weil wenn man die Adresse im Browser eingetippt hat, erscheint vorne so ein Zeichen, das ich für was Hebräisches hielt. Stellt sich heraus, beim 124. Hinsehen: Es ist eine Nähmaschine. Hahaha

In der Sonne


Das Babygeschenk wollte ich eigentlich schon länger präsentieren, aber ging ja nicht vorm Verschenken ;)
Ich habe das Schnittmuster über kostenlose-schnittmuster.de gefunden. Da das Baby, das den Hut verpasst bekommt, noch sehr klein ist, habe ich mich für die Variante mit Ohrenklappen entschieden. So kann man den Hut vor kleinen protestierenden Kinderfäusten schützen und gleichzeitig sind die Öhrchen aus der Sonne. Allerdings hab ich beim Beschrieb nicht ganz gecheckt, ei die Ohrenklappen reinmontiert werden. Für alle, die sich auch dranmachen, so (Streifen sind das Innenfutter):



So sieht dann die geheftete Variante aus:


Alles schön ineinanderstopfen und möglichst Naht auf Naht güfelen und heften (die Nähte haben dann am Schluss doch nicht gestimmt, aber ich habs echt so exakt gemacht, kanns mir nicht erklären)





Nach dem Nähen vorsichtig die rechte Seite aus dem Schlitz im Futter ziehen (Moment der Wahrheit, *zitter*)





Juhu, sieht toll aus! Moment, da sind noch die und die und die Stelle.... Tausendmal wieder reinstopfen und nochmal abnähen und wieder rausholen, Nähte öffnen, wieder rein... undsoweiterundsofort


Irgendwann heisst es: Es reicht. Es ist ok. Und dann wird der Schlitz im Futter von Hand geschlossen. Mit Blindstichen oder etwas, das man als Blindstiche verkaufen könnte.


Dann den Hut Supermodel Petzi aufsetzen (nein, das beschenkte Kind ist nicht so haarig)...


(...und hat auch keine so grosse Klappe)

Falten, nochmal ablichten, so tun, als ob die Hipstamatic nur verschwommene Bilder machen kann, krumme Nähte ignorieren, verschenken, jupidu. (Der Hut ist klein, aber natürlich zu gross.)

Mittwoch, 25. Juli 2012

Warm und lang ist besser ist besser als

Jetzt gehts an die Länge. Bei Top-Down-Raglan ist ja das Deprimierende (ach was, wir stricken ja alle gerne, nicht wahr, aber lange Reihen nagen sehr an meiner Frustrationstoleranz), dass die Maschen immer mehr werden... Wenn dann aber die Ärmel dann mal abgehängt sind, gehts plötzlich wieder voran. Das Jäckchen wäre als Bolero designt, mit ganz kurzen Ärmeln. Ich hab mir aber gesagt, Sarah, hab ich gesagt, wenn du so warme Wolle nimmst, ist es nicht schlau, so was Kurzes zu stricken. Denn warm und kurz, hab ich mir gesagt, ist eine blöde Kombi: Nieren frieren, und für Sommer ist es doch zu warm. Ausserdem halten mich mit so kurzen Jacken immer alle für schwanger. Also mache ich eine schmeichelhaftere Länge daraus, oder etwas, das ich für schmeichelhafter halte. Ich denke zudem an Dreiviertelärmel.Wobei die ja dann auch immer zu kurz sind, wenns richtig kalt wird. Ach, ich lerns ja doch nie. 

Mittwoch, 18. Juli 2012

Yoga for Knitters

Nun, ich gebe es zu. Es geht im Video von Mala Yoga nicht so sehr um Yoga als um vielmehr Stretching allgemein, aber erstens finde ich alles schon mal kritiklos gut, wo Yoga draufsteht, und zweitens erklärt die Instruktorin das Dehnen der Handgelenke recht nachvollziehbar. Ausserdem zeigt sie, worauf man achten muss (Schultern!), damit man danach nicht zwar lockere Handgelenke, dafür einen verspannten Nacken hat. Apropos: Übungen für Schultern und Nacken, finde ich, gehörten eigentlich auch dazu, wenn es ums Ausdehnen nach dem Handarbeiten geht. Da ich fürs Werkeln eine Brille trage und idealerweise durch die Brille und nicht neben oder unten durch auf meine Arbeiten blicke, beanspruche ich meine Nackenmuskulatur ziemlich fest, ich gucke ja immer nach unten. An der Nähmaschine ist die Sache noch halbwegs dynamisch, man sitzt da nicht stundenlang still, sondern hat immer mal wieder was anderes zu machen. Beim Stricken betrifft das vor allem kompliziertere Muster, ansonsten kann ich viel blind erledigen, aber beim Häkeln ist das definitv keine Option. Da tät ich glatt daneben stechen, wenn ich nicht konzentriert darübergebeugt wäre.

So oder so: Das gute am Ausdehnen nach dem Stricken, Häkeln oder Nähen ist ja: Man könnte fast meinen, man habe Sport getrieben. Nun, hat man ja auch. Mikrosport. Im Fingerdrücken würd ich bestimmt so manchen alt aussehen lassen ;)

Sonntag, 15. Juli 2012

Raglan und Lace kombiniert




Interessantes Projekt aus der Sommernummer von Knitscene: Das Raglanjäckchen wird von oben nach unten gestrickt. Zwischen den Zunahmerunden ist ein Ajour- oder Lacemuster eingestrickt, das recht einfach ist und hübsche Blätterzweige ergibt. Somit habe ich endlich etwas gefunden, wofür ich die Wolle aus Temuco, Chile, einsetzen kann. Die habe ich 2010 in einem Zentrum eingekauft, das Mapuche gegründet haben. Sie verkaufen dort Strickwaren, Webereien und anderes Handwerk sowie handgesponnene Wolle. Ich hoffe, dass das Muster auch mit dem erwas unregelmässigen Garn gut sichtbar wird. Auf jeden Fall mag ich das intelligente Design, und top-down Raglan ist immer cool: nur eine Rundadel, und das Ding formt sich wie von alleine!




Dienstag, 10. Juli 2012

Surprise, surprise

Normale Vorgehensweise: Komme gegen halb zwölf vom Spätdienst heim, greife zur Fernbedienung, glotze in die Kiste um runterzukommen, trinke nen Rest Cola, kann erst recht nicht schlafen, glotze noch länger in die Kiste, ärgere mich über die verlorene Zeit (das Programm ist spätnachts ja nicht unbedingt besser), gehe ins Bett, lese eine halbe Seite, Augen fallen zu und letzter Gedanke ist: Hätt ich mal besser von Anfang an...

Heute: Komme gegen halb zwölf aus der Spätschicht heim, und schau! Jemand hat meine schöne Tasse mit Gutenachttee bereitgestellt (ich)! Jemand hat eine Kerze und Streichhölzer parat gemacht (ich), jemand hat heisses Wasser vorbereitet (ich)! Hurra, die gleiche Person (ich) überrascht mich mit meinen Lieblings-Craftbücher überrascht! Herzliche Grüsse von mir an mich!

Ok, Schluss jetzt, zu viele Ausrufezeichen ;)




Montag, 2. Juli 2012

Undercover, die wahre Geschichte der Patchworkdecke

Wenn wir schon beim Nähen sind: voilà le patchwork, das ich so zum Ausprobieren mal gemacht habe. Ich hätte einfach mehrfach gewünscht, ich würde exakter zuschneiden (waaas, NOCH exakter? Ja, exakter), denn so die Kanten aufeinandertreffen zu lassen ist nicht so einfach. Nachdem ich
die Quadrate hatte, gings an die Auslegeordung:








Dann so:




Dann zusammenfügen:



Dann finden, irgendwas stimmt nicht, und wieder auftrennen. Neu zusammenbüezen:




Allen per MMS triumphierend unscharfe Bilder davon schicken. Dann mit dem Vliesline und den Rückstoff links auf links zusammenstecken:




Zusammenfalten, wegräumen. Ein paar Wochen (!) liegenlassen, Schuldgefühle, Hass und Abneigung dagegen entwickeln. Sich überwinden, fertigstellen: abnähen, stürzen, abnähen. Fertig:










Und dann an einem regenkalten Sonntag rumliegen damit!




The end. True story.

Samstag, 30. Juni 2012

Schach-Matte






Zu Esthers Geburtstag habe ich ihr was gebastelt: eine Meditationsmatte. Sie ist gepolstert mit einem Baumwollvlies und extra nicht zu dick, damit man noch einen Meditationshocker draufstellen kann. Die Stoffe für die Ober-/ Vorderseite habe ich Muster ausgewählt, die ich mit uhr in Verbindung bringe. Die Rücksseite ist aus einem Stück. Nach dem Zusammensetzen der Einzelteile habe ich alles mit links-auf-links und Stürzen und anschliessendem Abnähen zusammengefügt.
Die Matte lässt sich zusammenrollen und leicht transportieren. Damit zitiere ich die Tradition des islamischen Gebetsteppich. Das passt besonders gut zu dieser Freundin, durchwanderte sie doch die Länder dieser Kultur auf ihrem halbjährigen Weg nach Jerusalem (http://blog.lassalle-haus.org). Hoffentlich versteht sies nicht falsch und läuft gleich wieder los! :)








P.S. Das Ganze lässt sich auch als Bade- oder Yogatte umsetzen und ohne Patchwork. Für die Variante Yoga empfehle ich ein wenig Latexmilch als Rutschstopper auf die Unterseite. Melde mich mit entsprechender Produktion wieder