Montag, 3. Mai 2010

Weben Inka-Style


Hier in Cusco (oder Cuzco, oder, auf Quechua, Qosqo) bieten zahlreiche Frauen ihre wunderschönen Gürtel an. Je nach Arbeitsaufwand kosten diese Webstücke 10 bis 40 Soles, also rund 4 bis 16 Franken. Die Arbeitszeit beträgt zwischen einem Tag und einem Monat, soviel man mir erklärt hat. Einige sind sehr vielfarbig, andere haben komplizierte Muster, wieder andere sind uni gewoben und mit grossen bunten Blumen bestickt, zum Teil mit Perlen. Ich gebe es zu: Als ich bei der ersten Frau am Verhandeln war, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, dass sie den ganzen Berg Gürtel selber angefertigt hatte. Sie zeigte mir aber sofort, wie man das macht. Und als ich mich sehr interessiert zeigte, meinte sie, ich solle am nächsten Tag herkommen, sie könne mir zeigen, wie das geht. Das kann man sich ja nicht entgehen lassen! Also trafen wir uns mehr oder weniger zum vereinbarten Zeitpunkt (wir sind ja noch immer in Perú, also kann 11 Uhr auch mal 12 heissen), und Juana entpuppte sich als äusserst geduldige Lehrerin. Was soll ich sagen: Das ist richtig anstrengend, und für ein Stück zu 10 Soles, an dem eine geübte Weberin vielleicht einen Tag arbeitet, ist nicht überbezahlt. Die Sache ist nämlich unter anderem die: Das Webprojekt wird mit einem Band oder einer Schnur um den Bauch befestigt, und da man immer schön Spannung geben muss, drückt das nach etwa zwei Stunden ganz schön auf den Rücken. Dann bückt man sich ständig über die Arbeit, man kann sie ja nicht beliebig anheben. Und wie bei allen Tätigkeiten, die am Boden verübt werden, ist die Position für uns Sesselhocker recht gewöhnungsbedürftig. So war ich recht froh, dass ich beim Handeln nicht zu billig reingegangen bin. Die Frauen verkaufen ihre Textilien übrigens auch nicht einfach zu jedem Preis. Und Recht haben sie!
 Beim Ueben habe ich dann schon ziemlich abgelost. Juanas Mutter Placida hat mir dann noch eine Nachhilfelektion erteilt. Darueber mehr, wenn ich wieder fitter bin... Habe eine Hoellenreise hinter mir, unser Flieger konnte in Quito nicht landen und musste nach Kolumbien ausweichen, wo wir eigentlich nicht eben hinwollten. (Aber jetzt sind wir in Ecuador angekommen.)

1 Kommentar:

  1. wow hammer sieht das aus...und sie haben recht, ich verkaufe meine sachen auch nicht unter wert...obwohl die arbeit daran hier ja fast nicht bezahlbar ist...heee das musst du unbedingt zuhause auch mal machen dieses weben...
    liebe grüsse lee-ann

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