Sonntag, 16. Mai 2010

Weben Inkastyle, Details







Ich übe und übe, aber zurzeit beschäftige ich mich vor allem damit, das aufzutrennen, was ich verbockt habe... Ich habe grosse Mühe, die improvisierte Webschrift zu lesen bzw. richtig zu interpretieren. Aber da ich jetzt weiss, wie die Fehler rückgängig gemacht werden können (sofern sie nicht viele Reihen zurückliegen, aber soweit komme ich gar nie, haha), beginne ich das System mehr und mehr zu verstehen. Ein Trost ist, dass ich einen Unigurt, den man dann beispielsweise nach meinen peruanischen Vorbildern besticken könnte, oder etwas mit einfachen Längsstreifen weben könnte. Nur das Set-Up des Rahmens bzw. der Einrichtung ist nicht ganz einfach, und ich kanns nicht ausprobieren, solange ich an diesem Projekt weitermache. Aber ich habe mich online schon mal nach Büchern umgeschaut, und in einer Kombination von Erinnerung und Anleitung wird es dann schon gehen.

Zum Prinzip: Ich bin keine Weberin, aber ich versuche einfach mal zu beschreiben, was man macht. Eine gewünschte Länge Kettfäden wird abgemessen. Für ihre Gurte haben die Frauen etwa 1,5 Meter dabei, würde ich schätzen. Dann werden diese Fäden insgesamt verknüpft, und das verknotete Ende wird an einem festen Gegenstand eingehängt oder angebunden - an einem Zaunpfahl etwa, oder an einem sehr schweren Möbel, irgendwo, wo es Spannung verträgt. Das andere Ende wird in eine Schnur eingeschlauft, und die Schnur wird um den Bauch gebunden. Dann setzt man sich so hin, dass die Fäden gespannt sind. Die obere Hälfte der Fäden wird mit einer Schlaufe zusätzlich separiert, das ist nachher beim Weben wichtig. Dann werden die Kettfäden verkreuzt und dann, je nach Muster, einzeln (Rand- und Grundfarben) bzw. zu zwei (Kontrastfarben) aufgefädelt. Dazu knotet man eine Schlaufe aus starkem Garn (die Frauen verwenden faserfreie Kunstfaser) um den Zeigefinger und fügt dann pro Faden oder Fadenpaar eine weitere Schlaufe dazu (ok, das liest sich jetzt ziemlich abgedreht). Schliesslich fängt man mit dem gleichen Faden alle Schlaufen auf und bindet sie an den kleinen Stecken. Das ist quasi der obere Teil des (nichtvorhandenen) Rahmens, wenn man so will.Nun wird mit dem Schuss ein Anfangsstück gewoben, aber noch nicht im Muster, mehr so im Schachbrett, ich nehme an, dass muss sein, damit die Fäden fest verwoben werden. Tja, und dann fängt man ganz einfach mit dem Muster an, haha. Beim Weben wird (logisch) der Schuss im Muster durchgeführt, danach drückt das vorbereitete Brettchen die Reihe fest, und das Zweite Brettchen wird überkreuz eingeführt. Dazu kommen zwei Handgriffe zur Verwendung, einmal werden die Kettfäden mit viel Zug nach oben und unten geteilt, das andere Mal drückt man die geteilten Kettfäden nach unten und zieht den Stecken nach oben. So entstehen Lücken, in die das zweite Brettchen geklemmt werden. Das untere Brettchen wird entfernt, die Fäden bleiben auf der Hand,  und der Schuss kommt wieder zum Einsatz. Ich versuche, Detailbilder nachzuliefern.
Wir sehen in den Bildern bisher, von oben nach unten: die separierten Kettfäden,die Überkreuzung, in die das zweite Brett gesteckt wird, und das Brett (rechts), das soeben eineReihe fixiert hat.Und demnächst auf diesem Kanal: Stricken in den USA!! (Das dürfte vieeeeel Blogfutter geben.)

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